]> Das Handbuch zu &ktalkd; David Faure
faure@kde.org
MatthiasKiefer
matthias.kiefer@gmx.de
Übersetzung
&FDLNotice; 2001 David Faure 2001-05-02 1.05.02 &ktalkd; ist ein erweiterter talk-Dämon - ein Programm, mit dem eingehende talk-Anfragen gemeldet werden und von Ihnen mit einem Talk-Programm beantwortet werden können. KTALKD talk talkd otalk ntalk ktalkdlg kcmktalkd
Einleitung &ktalkd; ist ein erweiterter talk-Dämon - ein Programm, mit dem eingehende talk-Anfragen gemeldet werden und von Ihnen mit einem talk-Programm beantwortet werden können. Ein wichtiger Hinweis: &ktalkd; wurde konzipiert für einen Ein-Benutzerarbeitsplatz und sollte nicht auf einem Mehr-Benutzercomputer verwendet werden: da &ktalkd; die Konfigurationsdateien eines Benutzers einliest, kann man den talk-Dämon veranlassen, jeden beliebigen Befehl auszuführen. Man sollte &ktalkd; nicht auf einem Computer verwenden, auf dem Personen Benutzerkonten haben, die nicht vollständig vertrauenswürdig sind. Bezeichnungskonvention: In diesem Handbuch werde ich Sie als Angetalkter bezeichnen, wenn jemand versucht, mit Ihnen zu talken. &ktalkd; hat die folgenden Eigenschaften : Anrufbeantworter Wenn der Angetalkte nicht am System angemeldet ist oder nach der zweiten Meldung nicht antwortet, wird ein Anrufbeantworter gestartet, der eine Nachricht entgegen nimmt und diese dem Angetalktem per Email zuschickt. Klang Falls gewünscht, wird die Anfrage zusätzlich mit einem Klang gemeldet. X Meldung Wenn &ktalkd; mit &kde; Unterstützung kompiliert wurde, dann wird zur Meldung ktalkdlg, ein KDE Dialog, benutzt. Wenn &ktalk; läuft, wird es gefragt, ob dieses die Anfrage selbst melden will. (Neu seit 0.8.8) Meldungen auf mehreren Displays Wenn Sie von einem entfernten Rechner aus angemeldet sind, (z.B. mit dem Kommando export DISPLAY=...), wird die Meldung auch auf diesem Display ausgegeben. Antworten Sie auf dem Display, auf dem Sie talken wollen! Wenn sie außerdem in einem Text-Terminal angemeldet sind, und Sie nicht xterm o.ä. (interne Beschränkung) benutzen, dann wird zusätzlich eine Textmeldung ausgegeben, für den Fall, dass Sie gerade das Text-Terminal benutzen. Weiterleitung (Neu seit 0.8.0) Wenn Sie abwesend sind, können Sie eine Weiterleitung zu einem anderen Benutzer oder sogar zu einem anderen Rechner einstellen. Es gibt drei verschiedene Methoden, die Weiterleitung zu benutzen. Lesen Sie dazu das Kapitel Benutzung. Konfiguration Wenn &ktalkd; mit &kde; Unterstützung kompiliert wurde, liest es die Einstellungen aus &kde; Konfigurationsdateien, der globalen ($TDEDIR/share/config/ktalkdrc) und der benutzerspezifischen im Persönlichen Ordner des Benutzers. Die globale Konfigurationsdatei muss vom Systemadministrator von Hand bearbeitet werden, aber es gibt nun einen Konfigurationsdialog für den Benutzer. Er heisst: kcmktalkd und kann, nachdem &ktalkd; installiert ist, in &kcontrol; aufgerufen werden. Auf nicht-&kde; Systemen liest &ktalkd; die Datei /etc/talkd.conf. Internationalisierung Unter &kde; wird die Meldung in Ihrer Sprache ausgegeben, vorausgesetzt, dass Sie Ihre Sprache im KDE Kontrollzentrum eingestellt haben und dass jemand ktalkdlg in Ihre Sprache übersetzt hat. Das gleiche gilt für den Konfigurationsdialog kcmktalkd. Unterstützung für otalk und ntalk (Neu seit 0.8.1) &ktalkd; unterstützt nun beide Protokolle, auch beim Weiterleiten. &ktalkd; unterstützt diese ebenfalls. Ich hoffe Sie mögen diesen Talk-Dämonen, David Faure faure@kde.org Benutzung Um &ktalkd; zu verwenden, benötigt man einen talk Client. Der textbasierte Befehl talk ist auf den meisten &UNIX; Betriebssystemen verfügbar. Man kann es testen mit talk Eigener_Benutzername, um zu sehen, was passiert, wenn man eine talk-Anfrage bekommt. Man kann den Anfragebeantworter auf die gleiche Art testen: stellt man eine talk-Anfrage an sich selbst und ignoriert man die Anfrage zweimal, so wird der Anfragebeantworter gestartet. Für &kde; existiert ein talk-Programm mit einer graphischen Benutzerschnittstelle, &ktalk;. Es ist momentan noch nicht in den &kde;-Paketen enthalten, aber Sie können es von ftp://ftp.kde.org herunter laden. Es sollte unter ftp://ftp.kde.org/pub/kde/stable/latest/apps/network zu finden sein. Der Meldedialog ist trivial: Anworten Sie oder ignorieren Sie die Anfrage. Die Einstellungen im Konfigurationsdialog sollten klar sein, außer die Einstellungen für die Weiterleitung zu einem anderen Benutzer (oder einem anderen Rechner). Wählen einer Weiterleitungsmethode Keine Methode ist für alle Situationen geeignet, alle haben Vorteile (+) und Nachteile (-). FWA - Anfrage lediglich weiterleiten (Forward announcement only). Direkte Verbindung. Nicht empfehlenswert. (+) Sie erfahren wer Sie versucht zu erreichen. (-) Derjenige, der die Anfrage macht, muss auf eine Anfrage von Ihnen antworten. (-) Benutzen Sie diese Methode nicht wenn Sie einen Anrufbeantworter eingeschaltet haben. (Der Anrufbeantworter kann kein Fenster öffnen; es wäre verwirrend!) WLA : Alle Anfragen werden weitergeleitet, wobei die Informationen geändert werden, falls das nötig sein sollte. Direkte Verbindung. Direkte Verbindung. (+) Derjenige, der die Anfrage macht, bemerkt nicht, dass die Anfrage weitergeleitet wird. (-) Sie werden nicht genau wissen wer die Anfrage gestellt hat - nur seinen Benutzernamen. (Sie sehen also möglicherweise nur talk von Wintalk@mein_rechner) WLT : Alle Anfragen werden weitergeleitet und die Talk-Verbindung wird angenommen. Keine direkte Verbindung. Keine direkte Verbindung. (+) Gleiches wie oben, aber es funktioniert auch, wenn Sie und der Talkinitiator keine direkte Verbindung aufbauen können (z.B. wegen eines Firewalls). (+) Sie erfahren den richtigen Namen desjenigen, der mit Ihnen talken will, wenn Sie die Verbindung annehmen. (-) Aber wie bei FWR sehen Sie in der Meldung nicht seinen Rechnernamen. Kurz gesagt, benutzen Sie WLT wenn Sie die Weiterleitung hinter einem Firewall benutzen wollen (und wenn &ktalkd; beide Netzwerke erreichen kann), und ansonsten WLA. Fragen und Antworten Warum erreichen root keine &kde; Ankündigungen? Dies wäre im Zusammenhang mit der momentanen Benutzererkennung ein Sicherheitsloch. Sie können diese Einschränkung umgehen indem Sie zwei Zeilen zu den xdm Konfigurationsdateien (die die gleichen wie die von &tdm; sind) hinzufügen. Die S.u.S.E &Linux;-Distribution enthält diese Zeilen standardmäßig. Diese Konfigurationsdateien befinden sich normalerweise in einem Ordner wie /etc/X11/xdm oder /usr/X11R6/lib/X11/xdm. Die folgende Beschreibung geht davon aus, dass sie sich in /etc/X11/xdm befinden. Man muss folgendes tun: Folgendes müssen Sie tun: Ändern oder erstellen Sie die Datei Xstartup im xdm Konfigurationsordner so, dass sie folgendermaßen aussieht: #!/bin/sh /etc/X11/xdm/GiveConsole sessreg -a -l $DISPLAY -x /etc/X11/xdm/Xservers $USER und die Datei Xreset so: #!/bin/sh /etc/X11/xdm/TakeConsole sessreg -d -l $DISPLAY $USER Stellen Sie sicher, dass in xdm-config auf diese beiden Dateien verwiesen wird: DisplayManager._0.startup: /etc/X11/xdm/Xstartup DisplayManager._0.reset: /etc/X11/xdm/Xreset Diese Zeilen veranlassen &tdm; (oder xdm) dazu, den Benutzer im utmp zu registrieren. Es ist meiner Meinung nach nicht die Aufgabe von &konsole;, oder xterm, den Benutzer zu registrieren, sondern die Aufgabe von &tdm; oder xdm. Wie auch immer, der Benutzer wird nicht als X-Benutzer registriert wenn er zum Starten von X-Windows startx benutzt ... Haben Sie eine Idee dazu? Warum bekomme ich als normaler Benutzer keine &kde;-Meldungen? Wenn Sie ein &Linux;-System (mit aktiviertem /proc) benutzen, ist dieses Verhalten ein Fehler. Bitte senden Sie mir eine Beschreibung davon damit ich diesen Fehler beheben kann. Wenn Sie &Linux; 2.0.35 benutzen, ist dies ein bekannter Fehler im Kernel, der root nicht /proc lesen lässt. Vorausgesetzt Sie verwenden &tdm; oder xdm können Sie die Lösung aus dem letzten Abschnitt benutzen, um das Problem zu lösen, oder Sie können einen neueren Kernel installieren. In allen anderen Fällen ist das normal: &ktalkd; kann den Benutzer nicht finden da &kde; ihn nicht im utmp registriert und die &Linux;-basierte (/proc) Erkennung deaktiviert ist. Benutzen Sie die Lösung des letzten Abschnitts wenn Sie tdm oder xdm benutzen, um X-Windows zu starten. Oder lassen Sie immer einen xterm laufen. Wie bekomme ich Debug-Informationen von &ktalkd;? Da &ktalkd; ein Dämon ist gibt er keine Debug-Informationen auf der Standardausgabe aus. Um trotzdem Debug-Informationen zu bekommen (z.B. bevor Sie einen Fehlerbericht senden!), ändern Sie die Zeilen in inetd.conf, die ktalkd; und &kotalkd; starten, folgendermaßen: talk dgram udp wait root /usr/sbin/tcpd /opt/kde/bin/ktalkd -d ntalk dgram udp wait root /usr/sbin/tcpd /opt/kde/bin/ktalkd -d Wichtig ist die Option . Fügen Sie dann folgende Zeile in /etc/syslog.conf ein: *.* /var/log/all_messages Damit die Änderung funktioniert, muss man als nächstes inetd und syslogd neu starten: % killall % killall Startet man nun eine talk-Sitzung, so kann man das Resultat in /var/log/all_messages sehen. Wenn Sie einen Fehlerbericht übermitteln, senden Sie bitte die Debug-Informationen, die Versionsnummer von &ktalkd; und die Ausgabe von ./configure mit. Danke. Mitwirkende und Lizenzen &ktalkd; wird betreut und verbessert von David Faure faure@kde.org Das Originalprogramm wurde von Robert Cimrman cimrman3@students.zcu.cz geschrieben Deutsche Uebersetzung Matthias Kiefer matthias.kiefer@gmx.de &underFDL; &underGPL; Installation Wie man &ktalkd; erhält &ktalkd; ist nun im Paket tdenetwork von &kde; unter http://www.kde.org enthalten. Aber Sie können die neueste Version von &ktalkd; immer von der Haupt-&FTP;-Seite des &kde;-Projekts ftp://ftp.kde.org/pub/kde und seinen Spiegelservern herunter laden. Sie finden es normalerweise in ftp://ftp.kde.org/pub/kde/stable/latest/apps/network. Anforderungen Um &ktalkd; erfolgreich zu kompilieren, brauchen Sie die neueste Version der &kde; Bibliotheken und die &Qt; C++ Bibliothek. Alle benötigten Bibliotheken sowie auch &ktalkd; selbst finden Sie auf ftp://ftp.kde.org/pub/kde/. Übersetzung und Installation Um &ktalkd; auf Ihrem System zu kompilieren und zu installieren, geben Sie bitte folgendes im Basisordner der &ktalkd;-Distribution ein: % ./configure % make % make Da &ktalkd; ein Dämon ist, erfordert der Befehl make root-Berechtigungen. Wichtig ist, die Datei /etc/inetd.conf anzupassen. Zum Beispiel müssen für ein &Linux;-System mit &kde; in /opt/kde die Zeilen, die talk und ntalk betreffen, folgendermaßen geändert werden: talk dgram udp wait root /usr/sbin/tcpd /opt/kde/bin/ktalkd ntalk dgram udp wait root /usr/sbin/tcpd /opt/kde/bin/ktalkd Es gibt ein Skript, das die Änderungen automatisch vornimmt. Damit kann man inetd.conf durch folgenden Befehl anpassen: % ./post-install.sh In jedem Fall muss inetd danach neugestartet werden. Dazu reicht auf den meisten &Linux;-Systemen der Befehl: % killall Auf neueren Systemen, die xinetd verwenden, gibt es keine Datei inetd.conf mehr. Stattdessen muss die Datei /etc/xinetd.d/talk mit folgenden Zeilen geändert oder erzeugt werden: service talk { socket_type = dgram wait = yes user = root server = /usr/bin/ktalkd } service ntalk { socket_type = dgram wait = yes user = root server = /usr/bin/ktalkd } Dann muss xinetd neu gestartet werden. Bitte informieren Sie mich über jede Änderung, die Sie machen mussten, um &ktalkd; auf Ihrer Plattform kompilieren zu können.